TLZ - 15.märz.2005

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Quelle: Thüringische Landeszeitung, Weimar, 16.03.2005, Internetausgabe

Schwarzsurfer im Netz

Weimar. (tlz) Was machen Jugendliche in der Nacht mit ihrem Notebook auf dem Arm in Weimars Stra�?en? Antwort: Sie suchen ein offenes Netz. Ja, das mag schwer zu verstehen sein, wo man doch auch bequem vom warmen Zuhause ins Internet kommt. Aber es geht wohl um mehr als einen kostenlosen Internetzugang. Es ist zusätzlich der Reiz, so genannte WLANs (wireless lokal area network) also Netzwerke, in denen der Computer über einen Sender (Hotspot) per Funk ins Internet gelangt, ausfindig zu machen. Die Standorte dieser Hotspots werden dann auf Internetseiten veröffentlicht. So entstanden in den letzten Jahren globale �?bersichtskarten, auf denen auch Weimar kein wei�?es Blatt mehr ist. Marienstra�?e, Schubertstra�?e, Markt, Röhrstra�?e, Friesstra�?e usw. - überall entstanden binnen Jahresfrist neue WLANs. Diese sind legal. Problematisch wird es erst, wenn Netzwerke ungeschützt, also offen sind. Denn ohne vorgeschaltetes Passwort oder ohne Zugangscode kann jeder, dessen Computer über eine WLAN-Karte verfügt, und der sich im Bereich des Senders aufhält, in ein ungeschütztes Netzwerk eindringen. "Es ist ganz einfach" sagt Jens Matthey vom Computer Center am Graben: "Wenn ich die Tür auflasse, gelangt jeder hinein, der will." Das führt zu dem eingangs beschriebenen Bild derer, die mit ihrem Laptop wie der Wünschelroutengänger auf der Suche nach dem Wasser umherziehen und einen Internetzugang suchen. Sorglos gehen vor allem private Nutzer damit um, dass die Funkwellen nicht an den Wänden ihrer Wohnung oder ihres Hauses enden. So ermöglichen sie Trittbrettfahrern nicht nur die kostenlose Nutzung des eigenen Internetzugangs, sondern laufen Gefahr, dass die eigene Festplatte auf diesem Weg ausspioniert und manipuliert wird. Auch vom "Schwarzsurfer" begangene Straftaten im Internet würden zunächst auf den Betreiber des Internetzugangs zurückfallen. Wer beim Nutzen eines fremden Internetzugangs erwischt wird, riskiert Strafanzeige und die Beschlagnahmung seines Computers.

Aber nicht alle WLAN-Betreiber stehen dem "Schwarzsurfen" kritisch gegenüber. "So lange wie kein Unfug betrieben wird, ist es mir eigentlich egal. Freie WLANs machen den Monopolisten das Leben sicher nicht leichter." sagt der Roxanne-Betreiber Silvio Höfs, der in seinem Cafe? am Marktplatz WLAN anbietet. Wer sein Netz dennoch nicht mit Unbefugten teilen möchte, sollte in der Bedienungsanleitung seiner WLAN-Karte nachlesen oder sich im Fachgeschäft informieren.

Die Bauhaus-Uni schützt ihr WLAN durch ein Passwort und einen individuellen Login für jeden Studierenden. Diese Hürde konnte laut Rechenzentrum "noch nie geknackt werden".

15.03.2005 Von Martin Lassak