Subbotnik: Unterschied zwischen den Versionen

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W. I. Lenin - Werke
 
W. I. Lenin - Werke
BD 19 / S.399
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Dietz Verlag Berlin 1961
 
Dietz Verlag Berlin 1961

Aktuelle Version vom 3. September 2008, 22:41 Uhr

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Der Subbotnik (von russisch: суббота (subbota): Sonnabend) ist ein in Russland entstandener Begriff für einen unbezahlten, freiwilligen Arbeitseinsatz am Sonnabend, der in die DDR-Sprache übernommen wurde.

Die Freiwilligkeit wurde zwar hervorgehoben, nicht selten gab es jedoch einen beträchtlichen Druck für diese Arbeitseinsätze. So wurde auch so manches behördliches Wohlwollen von der wohl sehr gut beobachteten und registrierten Teilnahme an diesen Subbotniks abhängig gemacht. Wer eine grössere Wohnung brauchte, wer nach einer besseren Stelle suchte, wer ins Ausland fahren wollte oder gar einen Telefonanschluss begehrte, der war meist auf derartige "Pluspunkte" für sein "sozialistisches Verhalten" angewiesen.

Das Wort "Subbotnik" wurde von Lenin in dem Artikel: "Die grosse Initiative" (russisch: "Великий почин" (welikij potshin)) im Juni 1919 mit dem Untertitel: "über den Heldenmut der Arbeiter im Hinterland. Anlässlich der 'kommunistischen Subbotniks'" (russisch: "О героизме рабочих в тылу. По поводу «коммунистических субботников»") verwendet. Lenin schrieb diesen Artikel nachdem die Kommunisten und ihre Anhänger bei der Moskau-Kasaner-Eisenbahn im Jahre 1919 beschlossen hatten, solche "kommunistischen Subbotniks" zur schnellstmöglichen Wiederherstellung der Wirtschaft durchzuführen.

Nach dem Krieg waren die Subbotniks durchaus eine sinnvolle Einrichtung für den Wiederaufbau, später verkamen sie jedoch oft zu bürokratischem Aktivismus, dann lokal auch oft mangels Material oder mangels Ideen schlicht zu stupiden Pflichtübungen. Spätestens Mitte der 1980er Jahren fanden diese Veranstaltungen nicht mehr statt. Die Bezeichnung blieb aber für Arbeitseinsätze der "Hausgemeinschaft" bei der Vorgartenpflege u.ä. üblich.

In der DDR wurden später auch bezahlte Sonderschichten am Sonnabend ironisch so genannt.

aus Wikipedia 2005


"Die grosse Initiative"

[...]Nicht weniger Beachtung verdient das Heldentum der Arbeiter im Hinterland. Vor geradezu gigantischer Bedeutung ist es in dieser Hinsicht, das die Arbeiter aus eigener Initiative "kommunistische Subbotniks" (1) veranstalten [...] Es ist der Anfang einer Umwälzung, die schwieriger, wesentlicher, radikaler, entscheidender ist als der Sturz der Bouregoisie, denn das ist ein Sieg über die eigene Trägheit, über die eigene Undiszipliniertheit, über den kleinbürgerlichen Egoismus, über diese Gewohnheiten, die der fluchbeladene Kapitalismus dem Arbeiter und Bauern als Erbe hinterlassen hat. Erst wenn dieser Sieg verankert sein wird, dann und nur dann wird die neue gesellschaftliche Disziplin, die sozialistische Disziplin geschaffen sein, dann und nur dann wird eine Rückkehr zum Kapitalismus unmöglich. wird der kommunismus wirklich unbesiegbar sein. (W. I. Lenin 28.Juni 1919) (1)abgeleitet von "subbota"-Sonnabend;

aus: W. I. Lenin - Werke BD 29 / S.399 Dietz Verlag Berlin 1961